Deutsche Enten finden neue Heimat in Mallorcas Norden

10. November 2019Allgemein Standard

Der Norden Mallorcas ist reich an Sehenswürdigkeiten. Das Cap de Formentor, der Klosterberg El Calvari, die wunderschönen Höhlen von Campanet oder das Kloster Lluc sind nur einige von vielen Beispielen. In der Bucht von Pollenca sind jetzt tierische Sehenswürdigkeiten neu hinzugekommen – zumindest, wenn man aus Deutschland stammt. Hier wurden 30 in der Bundesrepublik geborene Enten ausgesetzt. Was beim ersten Lesen wie eine unterhaltsame Randnotiz im belebten Alltag der Insel wirken mag, ist in Wahrheit ein wichtiges Umweltschutz-Projekt.

Enten sind vom Aussterben bedroht

Es handelt sich um 30 Marmelenten, die im Mai und im Juni dieses Jahres in den Zoos von Berlin und Köln zur Welt kamen. Es sind 13 Weibchen und 17 Männchen. Die Marmelente ist vom Aussterben bedroht. Um dies zu verhindern, hat das zuständige Umweltministerium den deutschen Zoos angeboten, den Tieren in dem S’Albufereta Feuchtgebiet einen neuen Lebensraum zu geben. Im Norden Mallorcas sollen sich die Tiere nach Möglichkeit rasch vermehren. Die Bucht von Pollenca ist dabei gleich in doppelter Hinsicht eine gute Wahl: Erstens handelt es sich um ein Naturschutzgebiet. Es ist deshalb strikt verboten, die Tiere zu schießen – oder auch nur ihren Lebensraum durch technische Geräte und Maschinen zu zerstören. Zweitens gibt es vor Ort viel Nahrung für die deutschen Enten. Die Forscher des Umweltministeriums hoffen deshalb, dass die Tiere die Bucht nicht verlassen, sondern hier dauerhaft siedeln.

Deutsche Enten tragen einen Metallring

Für wandernde Gäste ist das Gebiet zugänglich. Wer die aus Deutschland ausgewanderten Enten besuchen möchte, kann sie leicht erkennen. Die Wissenschaftler haben sie mit einem Metallring gekennzeichnet, um sie in Zukunft problemlos identifizieren zu können. Wer vor Ort also ein Tier mit einem entsprechenden Hinweis sieht, kann die Ente ebenfalls als aus Berlin oder Köln stammend zuordnen.