Pollenca bekommt einen Wasserflugplatz

8. Dezember 2019Allgemein Standard

Unlängst hat sich das spanische Militär den Unmut der Menschen in Pollenca und Alcudia zugezogen. Es führte eine umfangreiche Übung an der Küste durch, bei der Bodentruppen der spanischen Armee die Reaktion auf einen Großangriff simulierten. Umweltschützer wie Anwohner kritisierten das vorher nicht angemeldete Manöver scharf. Es scheint, dass sich die Menschen in Pollenca an den Anblick von Militär gewöhnen müssen. In der Bucht entsteht ein Wasserflugplatz, der 2020 in Betrieb gehen wird. Er ist ausdrücklich nicht nur für zivilen Flugverkehr vorgesehen, sondern auch für militärischen.

Genehmigung für 50 Wasserflugzeuge

Die Zeitung „Ultima Hora“ berichtet, dass der Wasserflugplatz von der mallorquinischen Aeronautik-Stiftung errichtet und betrieben wird. Das Vorhaben hat bereits grünes Licht von der spanischen Flugsicherung dafür erhalten, dass hier 50 Wasserflugzeuge pro Jahr starten und landen dürfen. Im Klartext bedeutet dies, dass Lizenzen an bestimmte Flugzeuge vergeben werden, die dann den Flugplatz verwenden dürfen. Wie genau die 50 Lizenzen verteilt werden, ist bislang nicht bekannt. Einige der Genehmigungen werden aber fraglos an die spanische Luftwaffe gehen, die in der Nachbarschaft ohnehin eine Basis betreibt. Die Aeronautik-Stiftung erklärte, dass der Wasserflugplatz „in Zusammenarbeit mit der Luftwaffe gebaut und betrieben wird.“

Militärpiloten können jetzt vor Ort trainieren

Tatsächlich sollte an der Küste von Pollenca schon seit Jahren ein solcher Flugplatz eingerichtet werden. Die flachen Gewässer eignen sich hervorragend für den Betrieb von Wasserflugzeugen. Bislang scheiterten solche Vorhaben doch immer wieder an den nötigen Genehmigungen. Dies hat sich durch die Einbindung des Militärs geändert. Wasserflugzeug-Piloten der spanischen Luftwaffe mussten bislang nach Frankreich sowie Italien ausweichen, um ihre Trennungsflüge zu absolvieren. Diesen Zustand fand die Armee schon immer beklagenswert. Nachdem sie mit an Bord geholt wurde, setzte sie sich deshalb ebenfalls mit Nachdruck für das Vorhaben an – augenscheinlich erfolgreich.