Pollenca möchte Zugang zu Naturbuchten im Inselnorden beschränken

20. März 2021Allgemein Standard

Eigentlich sind die Naturbuchten Figuera, Murta und Calas Bóquer im Norden Mallorcas nur schwierig zu erreichen. Wer sie besuchen möchte, muss den mühsamen Weg über lange Trampelpfade auf sich nehmen. Dieser Wanderwege führen direkt durch das Tramuntana-Gebirge. Über Jahrzehnte waren die Buchten für die meisten Touristen deshalb nur Geheimtipps. Der Weg wirkte zu abschreckend. Doch dies hat sich inzwischen geändert: Durch die Sportbegeisterung vieler Menschen sind die Trampelpfade kein Hindernis mehr, sondern eine Herausforderung. Das Problem: Sie führen über die privaten Grundstücke einiger Einheimischer. Diese hatten kein Problem mit gelegentlichen Fußgängern. Doch die wachsende Zahl hat zu Schäden auf ihrem Grundbesitz geführt.

Eigentümer beschweren sich bei der Gemeinde und diese möchte handeln

Die Grundbesitzer sind deshalb bei der zuständigen Gemeinde von Pollenca vorstellig geworden. Sie stießen hier auf offene Ohren. Das Rathaus hat angekündigt, den Zugang zu den Naturbuchten beschränken zu wollen. Hierfür hat es bereits Kontakt zum Inselrat aufgenommen, um Informationen zu erbitten, wie dies genau geschehen könnte. Es sollen verbindliche Richtlinien entstehen. Ziel ist es vermutlich, dass maximal 20 Wanderer pro Tag die Wege benutzen. Eine Analyse der Balearen-Universität hatte diesen Wert als ökologisch vertretbar ermittelt. Die Eigentümer sollen zudem bereits signalisiert haben, dass sie mit dieser Zahl leben könnten.

Der Hintergrund: Wege müssen offen sein

Die Grundbesitzer haben nicht die Möglichkeit, den Weg komplett zu sperren. Dies hat ein Rechtsstreit um den Zugang zur Buch Cala Castell bereits im Jahr 2001 ergeben. Die Eigentümer wollten hier generell nur noch Wissenschaftlern gestatten, ihren Besitz zu passieren. Der Oberste Gerichtshof schmetterte dies ab. Zugänge zum Meer müssten generell offen sein. Die Behörden könnten allerdings Regeln erlassen, um die Natur zu schützen. Genau dies soll jetzt also im Norden der Insel geschehen.